Die HPS – Bewährt in Forschung und Praxis

Im Wesentlichen sind drei Anwendungsbereiche der Häusliche-Pflege-Skala (HPS) von besonderer Bedeutung:

Mit Hilfe des Summenwertes der HPS kann die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden, inwieweit die subjektive pflegerische Belastung mit einer ungünstigen Entwicklung der Pflegesituation (etwa gesundheitliche Verschlechterung der pflegenden An- / Zugehörigen) zusammenhängt. Wird die HPS als Screening-Instrument verwendet, können frühzeitig die pflegenden An- / Zugehörigen identifiziert werden, die ein erhöhtes Risiko für eine ungünstige Entwicklung aufweisen und bei denen Maßnahmen zur Senkung der Belastung erforderlich sind und angeboten werden sollten. Pflegende An- / Zugehörige können sich im Internet selbst anhand der digitalisierten Form der HPS-k einschätzen und zwar durch die sogenannte „Angehörigen-Ampel“. Die Ergebnisse sind mit den Ampelfarben grün, gelb und rot hinterlegt. Bei geringer subjektiver Belastung besteht kein erhöhtes Risiko für gesundheitlich ungünstige Auswirkungen (Werte im „grünen“ Bereich). Bei mittlerer Belastung ist das Risiko erhöht („gelber“ Bereich). Bei hoher bis sehr hoher Belastung ist das Risiko stark erhöht („roter“ Bereich). Hier kommen Sie direkt zur Angehörigen-Ampel.

Durch eine genaue Betrachtung der Items, in denen eine hohe subjektive Belastung zum Ausdruck kommt, lassen sich konkrete Hinweise finden, welche Entlastungsmaßnahmen für die individuelle Person besonders hilfreich sein können (z. B. wenn das Item „Zu wenig Zeit für eigene Interessen“ stark ausgeprägt ist, besteht die Chance, durch Vermittlung von Entlastungsmaßnahmen, wie etwa ehrenamtliche Helferinnen / Helfer, Entlastung zu erzielen).

Im Forschungskontext lässt sich in Querschnittsstudien der statistische Zusammenhang der subjektiven Belastung mit anderen Variablen der Pflegesituation analysieren. Mithilfe von Längsschnittstudien (= wiederholte Verwendung der HPS im Zeitverlauf) kann bei einzelnen An- / Zugehörigen in der Praxis als auch bei Gruppen von An- / Zugehörigen in der Forschung die zeitliche Veränderung der subjektiven Belastung (mit oder ohne Intervention) erfasst werden.